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Cut!
von Susan Ville >>
120 Minuten Wahrheit: Das Leben schreibt die beste Story...
Sie standen vor einem Kino in der Berliner Innenstadt...
-Lisa, selbstlos engagierte Künstlerin, Bildhauerin und Studentin der Bildenden Künste. Erik, Student an der Deutschen Filmakademie, hochbegabt, auf der Suche nach dem "besten Storyboard aller Zeiten", einer Story, die das Leben würdigt und die mit unserem Geist verschmilzt. Erik meint, unser Geist sei schwach. Erik lebt, um an sich zu arbeiten, anders zu sein als der erbärmliche Rest der Menschen, welcher in Unwissenheit dahinvegetiert. Lisa liebt Erik. Aber er erwidert ihre Liebe nicht. Er ist zu sehr mit seiner Weltenansicht beschäftigt, zu sehr verstrickt in seine eigene Philosophie der Gedanken. Aber er fühlt sich in Lisas Gegenwart so wohl, weil sie ihn versteht, weil sie versucht seine obskuren Ideen als etwas völlig normales zu sehen. Das fällt ihr leicht, weil sie einen emotionalen Zugang zu Erik hat, den niemand sonst mit ihm teilt.-
Sie standen vor einem Kino. Erik schaute sich stirnrunzelnd die Farbdisplays zu den Kinoprogrammen an. Wieder war er unzufrieden und fluchte über den "Mainstream-Shit", wieder erging er sich in Metaphern über die "Inhaltlosigkeit des Seins" und verlor seine sonst so unterhaltsame Art für Minuten, weil niemand seinen fach-chinesischen Ausführungen folgen konnte oder mochte. Lisa kannte diese Momente all zu gut. Sie schüttelte den Kopf.
"Wollten wir uns nicht einen Film ansehen? Da hat doch kein Mensch mehr Spaß an einem Kinobesuch, wenn du alles madig machst!" Erik schaute Lisa erstaunt an. "Man kann im Leben über Fakten nicht hinweg sehen, nur weil man Spaß |
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