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ROBOTER
von Kerstin Köppel >>
Es war Anfang letzten Jahres. Ich brauchte dringend eine neue oder zumindest arbeitswillige Waschmaschine, nachdem meine gegenwärtige zwar nicht verendet war, aber zumindest ein Leck an der Lötstelle haben musste, denn sie schüttelte nur noch verneinend mit dem Kopf, wenn man sie ansprach und vollstopfen wollte. Ich dachte Reparaturen an solchen Geräten bringen ja meistens nichts. Viel zu teuer. Andererseits hatte ich eine nicht gerade preiswerte „Miele“ Maschine, die sonst keine greisen Ausfallerscheinungen zeigte, und so wollte ich zu ihrer Rettung nichts unversucht lassen.
Die beiden Klempner, die zwecks Erstellung eines Kostenvoranschlags nacheinander anrückten, verzogen schmerzlich ihre Gesichter, kratzen sich am Hals und anderswo, als sie die Maschine aus der Ferne sahen. Beide Herren, die jeweils einen Lehrling bei sich hatten, stellten umgehend den bzw. die zu reparierenden Teil(e) der Maschine fest, einfach in dem sie auf das „Hinterteil“ des Gerätes starrten, das ich ihnen im Bad präsentierte und das nicht angeschlossen war. Mir kam der Gedanke, ich hätte die ungewöhnlich begabten Männer höchstwahrscheinlich auch in die Küche bitten und vor die Heizung stellen können. Aus diesem Grund wagte ich zu fragen, ob wir die Diagnose meiner angeschlagenen Waschmaschine nicht über das Telefon hätten abklären können. Die beiden Klempner, von denen der eine ausdrücklich darauf bestand, „Installator“ gerufen zu werden, veranschlagten mit beleidigter Mine für die Reparatur, die nicht Vorort durchzuführen wäre, wie beide behaupteten, sondern nur in der Werkstatt bzw. im „Labor“, 200 bzw. 600€ . Ich fragte sie, ob sie sich um eine Dezimalstelle vertan hätten und ob sie neben |
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