Der Schicksalssumpf

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Experimentelles > Gesellschaftskritisches


M: In dem man sein eigenes Schicksal in die Hände nimmt, versucht man allem einen Eigensinn zu verleihen und überall ein Werk der Schöpfung anzufangen, den man nur aus zeitlichen Gründen nie zu Ende führen kann. Der aus vielen unvollendeten Baustellen bestehende Selbstverwirklichungsakt stösst spätestens im Alter an seine Grenzen und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Der Wissensdurst kennt keine Grenzen und Rücksicht. Was zuerst als Theorie beginnt, wird im Labor erprobt und im Versuchsfeld umgesetzt. Enden tut es meist als menschliches Versagen. A: Wenn Wissen Macht ist, ist Macht Selbstuntergang. Die heilige Schrift ist Zeuge vieler babylonischer Taten. Alleine die Erfindung der Atombombe zeugt vom Machtanspruch selbstgerechter Seelen. M: Hat die menschliche Vernunft überhaupt noch Platz in einer solchen Welt? A: Die Selbstverwirklichung ist der Weg zur Selbstsucht. Eigenliebe ebnet schliesslich den Weg zur Selbstisolation und Verdammnis. Moral und das Gebot der Nächstenliebe bleibt auf der Strecke. M: Auch wenn die Wissenschaft die heiligen Schriften ’objektiv gesehen’ als eine zwecksgerechte Sammlung von Kurzgeschichten betrachtet, sind sie dennoch Zeugen der Macht und dem Bestreben des Mensches Allmächtig zu werden. A: Erkenntnisse werden heutzutage nur noch über Axiome und irgendwelche Gleichungen gewonnen. Aus lauter Gleichnissen hat man die Welt aus dem Gleichgewicht gebracht. M: Jegliche Vormachtstellung wird heutzutage durch Wissensvorsprung begründet. Diese Grundvoraussetzung führt zu immer intensiverer Forschung. Folglich findet ein regelrechter Forschungswettbewerb statt. Kampf um Ressourcen und Wissensträger ist Alltag. Koste es was es wolle.

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