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Gott
von Dietmar Sedlmayr >>
Wann, Kerl, bekomm ich Ruh vor dir, -
Vor dir und deiner Schöpfung?
Das Elend erst und dann der Ekel
Machten grauen mich vor dir.
Gott - wie stinkt das Wort vom Himmel,
Synonym für Qual, Sadismus und Betrug
Unterm Zuckerguß von Halleluja.
Nicht was ich selber trug, sei hier gelämmert,
Kein zweiter Hiob rotzt sich aus!
Vor mir kannst du nicht mehr protzen:
"Wo warst, als ich die Erde schuf?"
Herrlichstens im Nirgendwo -
Und vor allem ohne dich!
Will hier nur das Wort ergreifen
Für die, denen es die Kraft verschlägt,
Sich an ihr eigen Hirn zu fassen.
Der du der Anfang bist des Seins,
Allursach von jedem Ding,
Mußt es dir wohl gefallen lassen,
Dir deine Schöpfung vorzuführen.
Was du erschufst mit deinem Wort,
Was erstand aus deinem Hauch -
Nichts, das des Daseins sich erfreut,
Alles Seufzen, Klage nur
Oder Dummheit, Blindheit, Geistespest.
Dein Hauch ist Gift. In Schwaden gärt
Dein Irrsinn namens Welt -
Unaufhörlich Gaukelspiel um nichts.
Larven nur und Marionetten
Im Zappeltanz aus deiner Hand.
Mit Himmelsüß und Engelsfurz
Würzt du diese Tollwutsuppe.
Ewigkeit! Wie schrecklich öde muß sie sein,
Daß du dir Geschöpfe bildest,
Sie aneinand` und unentwegt
Zu peinigen und drangsalieren.
Nichts das in sich Erfüllung fände;
Eingespannt ganz unentrinnbar
In dein kosmisch Hamsterrad
Ist, wen`s in diese Existenz verschlägt.
Schon das Wort "Mensch" !
Macht aufrecht gehen, zwei Hände haben
Und ein Maul voller Geschwätz
Das was das Wort bedeuten will?
Ja, es sind die Allermeisten
Gut nach deinem Bild geraten: Aufziehbar,
Unendlich tot, rumorende Gehäuse
Im Leerlauf deines Nichts.
Deine Ebenbilder kenn ich lang!
Diese ewig frisch
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